Von Montag auf Dienstag konnte ich überhaupt nicht schlafen, mein Magen ist regelrecht Achterbahn gefahren und nach dem aufstehen durfte ich zwei mal mit der Kloschüssel kuscheln. Dann musste Männe auch wieder lärmen und Mini war dadurch wach geworden. So konnte sie um halb sieben immerhin ihren Opa direkt begrüßen, denn Mama musste arbeiten.
Ich wusste, da auf der Brücke würde es sicher kalt sein, dachte auch, ich wäre warm genug angezogen und habe noch die Picknickdecke mit wasserabweisender Unterseite mitgenommen.
Am Zählpunkt angekommen hab ich erstmal versucht einen Überblick über die Lage zu bekommen. Die Kollegen machen einen netten ersten Eindruck, aber wie früher schon vorkommen, so diesmal auch, zu den "Älteren" habe ich einen besseren Draht, als zu den Gleichaltrigen.Um 7 hat dann jeder seinen Platz eingenommen und losgelegt.
He.....He.....He...., Männe wollte unbedingt, dass ich mir etwas zu trinken mitnehme, weil ich so wenig Flüssigkeit zu mir nehme, aber wir sollen ja auch Unterbrechungen vermeiden, also man kommt gar nicht dazu, etwas anderes zu machen. Ausreichend warm angezogen war ich auch nicht, da ziehts wie Hechtsuppe und die feuchte kälte zieht wirklich überall ein hoch. Es waren also zwei Stunden zittern und bibbern angesagt. Zwischendurch fing es auch immer wieder an zu Regnen, jeder Tropfen hat auf den eiskalten Händen geschmerzt und die einzelnen, nassen Haarsträhnen klebten wie Seetang im Gesicht.
Daheim hat, zum Glück, alles prima geklappt und der Opa hat sich schon gefreut, am Nachmittag wieder auf Mini aufzupassen. Nur hatte ich die Stunden bis dahin einen kleinen Terrorhobbit, da sie immer noch nicht geschlafen hatte. Erst kurz bevor wir los mussten, ist sie während dem Mittagessen eingeschlafen und der Opa ist kurzfristig rüber kommen. Da ich es mir gespart habe, noch mal unter die Dusche zu springen und meine Haare einfach nur pures Chaos waren, hab ich sie auf die Schnelle mit Zopf und Spangen versucht zu bändigen.
Diesmal dicker eingepackt: 2 Paar Socken, 3 Hosen, 1 Unterhemd, 1 T-Shirt, 1 Longsleeve, 1 Pullover, Schall und der dicke Wintermantel, hatte ich die Hoffnung, nicht so zu frieren.
Auf dem Weg zur Brücke stand dort ein Auto mit der Aufschrift "RTL Hessen" und ich dachte nur: "WTF! Bringt mir eine Tarnkappe." Man wird ja nicht gefragt, ob man damit einverstanden ist gefilmt zu werden. Der Kameramann ist dann zwischen uns rum gegeistert und kniete dann neben mir, im Augenwinkel nur die Kamera gesehen und dank meiner mangelnden Selbstbeherrschung musste ich sofort grinsen. Als er endlich weg war, hab ich versucht mir einzurden, sie würden es garantiert rausschneiden.
Die erste Stunde verging schnell, die zweite zog sich und die dritte wollte einfach nicht Enden, die Konzentration nahm immer mehr nach und irgendwann dachte ich, die Fahrbahn würde sich bewegen. Es war zwar immer noch verdammt kalt, aber es lies sich etwas besser aushalten und es war mein Glück, dass ich die Handschuhe nicht ordentlich weggeräumt hatte, so befanden sie sich immer noch in den Manteltaschen und konnte mit Handschuhen weiter meine Blöcke machen. *g*
Tja, fazit: Man hat wirklich mehr als genug frische Luft (wenn man mal davon absieht, dass man über der Autobahn sitzt), man hat eine (für den einen mehr, für den anderen weniger) wichtige Aufgabe, es ist nicht so einfach, wie es sich für die Meisten anhört und man bekommt etwas Geld dafür. Könnte mir nicht vorstellen, es jeden Tag zu machen, aber so ist es völlig in Ordnung und ich kann mir meinen Ausflug nach Salzburg finanzieren.
So, nun gönn ich mir noch eine zweite Tasse Kaffe und fange mit meinem neuen Buch (Devil May Cry - der Ursprung) an *freu*
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